What's New in Retrospect – Retrospect Backup 19 + Retrospect Virtual 2022 + Retrospect Cloud Storage

Hardware

In diesem Kapitel wird erklärt, wie Ihre verschiedenen Backup-Geräte in Retrospect eingesetzt werden und wie Sie Ihre Hardware über Retrospect anzeigen und steuern können.

Quellen und Speichergeräte

In Retrospect wird Ihre Hardware in zwei verschiedenen über die Seitenleiste zugänglichen Bereichen des Programms angezeigt: Quellen und Speichergeräte.

Quellen

Im ersten Bereich, Quellen, sind die Festplatten der Computer zu sehen, auf denen die Retrospect-Backup-Engine ausgeführt wird. Jeder von Ihnen festgelegte Favoriten-Ordner auf diesen Festplatten wird angezeigt. Mit Retrospect behandeln Sie die Favoriten-Ordner als einzelne Quellen und können sie laufwerksunabhängig sichern. Unter Quellen zeigen Sie außerdem die in Retrospect eingegebenen Netzwerk-Volumes an. Hierbei kann es sich entweder um aktivierte Netzwerkfreigaben, wie auf einem Dateiserver oder NAS-Gerät (Network Attached Storage), oder um Retrospect-Clients (Retrospect-Client-Software ausführende Computer) handeln. Weitere Informationen zur Arbeit mit Retrospect-Clients, NAS-Geräten und Netzwerkfreigaben erhalten Sie in Kapitel 4.

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In Retrospect werden in der Liste Quellen verschiedene Symbole für die Anzeige der unterschiedlichen Typen von Quellen eingesetzt.

03fig02.tiffFestplatte, die entweder mit dem Retrospect-Server-Computer oder mit einem Retrospect-Client-Computer verbunden werden kann

03fig03.tiffRetrospect-Client, hier mit einem Dreieck angezeigt. Dies weist darauf hin, dass der Retrospect-Client zum Einblenden aller mit dem Retrospect-Client-Computer verbundenen Festplatten geöffnet werden kann.

03fig04.tiffEin über ein Dateifreigabeprotokoll wie AFP oder SMB angemeldetes Netzwerk-Volume oder eine Netzwerkfreigabe

03fig05.tiffFavoriten-Ordner

Retrospect kann alle an einen Mac-Desktop anschließbaren Medien als Quelle einsetzen. Unabhängig davon, ob es sich bei dem Speichermedium um eine Festplatte, eine Netzwerkfreigabe, einen Retrospect-Client-Computer mit angeschlossenen Festplatten oder sogar um Geräte wie Flash- oder CD-Laufwerke mit Wechselmedien handelt – alle diese Medien werden in der Liste Quellen angezeigt.

Arbeiten mit der Quellen-Symbolleiste

Die Quellen-Symbolleiste oberhalb der Liste Quellen ermöglicht Ihnen die Ausführung verschiedener Aktionen an einer in der Liste ausgewählten Quelle. Je nach der gewählten Quelle können verschiedene Optionen auf der Symbolleiste zur Verfügung stehen.

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Die Schaltflächen der Symbolleiste haben folgende Funktionen:

  • Hinzufügen: Diese Schaltfläche öffnet ein Dialogfeld, in dem ein Retrospect-Client-Computer zur Liste Quellen hinzugefügt werden kann.

  • Entfernen: Mit dieser Schaltfläche können Sie einen ausgewählten Retrospect-Client-Computer, eine Netzwerkfreigabe oder einen Favoriten-Ordner aus der Liste Quellen entfernen.

  • Favoriten hinzufügen: Mit dieser Schaltfläche können Sie einen Ordner auf einer ausgewählten Quelle als Favoriten-Ordner festlegen.

  • Umbenennen: Mit dieser Schaltfläche können Sie den ausgewählten Retrospect-Client umbenennen. Damit wird der Client-Name in Retrospect, aber nicht der tatsächliche Computername geändert. Es wird also nur der Client-Name geändert, so wie er in der Liste Quellen in Retrospect angezeigt wird.

  • Uhr einstellen: Mit dieser Schaltfläche werden Zeit und Datum auf dem ausgewählten Retrospect-Client-Computer an die Zeit und das Datum auf dem Retrospect-Server angepasst.

  • Aktualisieren: Diese Schaltfläche dient zum Testen der Verbindung zu dem ausgewählten Retrospect-Client-Computer und zur Aktualisierung von Daten wie IP-Adresse und Verbindungsgeschwindigkeit.

  • Suchen: Mit dieser Schaltfläche können Sie einen bestehenden Retrospect-Client zu einer neuen Adresse zuordnen, ohne diesen Client aus den Skripten zu entfernen.

  • Update: Diese Schaltfläche ermöglicht Ihnen die Installation der Retrospect-Client-Software auf dem ausgewählten Computer.

  • Kennwort: Mit dieser Schaltfläche wird die Anmeldung der ausgewählten Netzwerkfreigabe oder des Retrospect-Client-Computers geändert.

  • Auswerfen: Diese Schaltfläche dient zum Aushängen der ausgewählten Netzwerkfreigabe.

  • Löschen: Mit dieser Schaltfläche werden alle Daten aus der ausgewählten Quelle gelöscht. Hierbei ist höchste Vorsicht geboten, da dieser Vorgang nicht rückgängig gemacht werden kann.

Arbeiten mit der Bereichsleiste

Da die Anzahl der mit Retrospect verwaltbaren Quellen sehr umfangreich sein kann, werden Ihnen über die Bereichsleiste zwei verschiedene Möglichkeiten zur Filterung der in der Liste Quellen enthaltenen Objekte geboten. Klicken Sie zum Filtern der in der Liste angezeigten Quellen auf eine der Schaltflächen in der Bereichsleiste.

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Die erste Gruppe ermöglicht Ihnen das Filtern der Objekte in der Liste Quellen nach dem von der Quelle verwendeten Betriebssystem.

Durch Klicken auf die Schaltfläche Server wird die Liste auf Computer mit einem Serverbetriebssystem begrenzt. Hierbei sind alle Versionen von Mac OS X und Windows Server sowie von NAS-Geräten (Network Attached Storage) verwendete Serversoftware eingeschlossen. Durch Klicken auf die Schaltfläche Desktops & Laptops werden in der Liste alle Retrospect-Client-Computer mit einem von Retrospect unterstützten Betriebssystem außer Serverbetriebssystemen angezeigt (eine vollständige Liste ist unter „Anforderungen“ in Kapitel 1 zu finden).

Die zweite Gruppe ermöglicht Ihnen das Filtern der Liste Quellen nach Objekttypen. Durch Klicken auf die Schaltfläche Lokal werden Ihre an den Retrospect-Servercomputer angeschlossenen Quellen angezeigt. Durch Klicken auf die Schaltfläche Clients werden nur die Retrospect-Client-Computer angezeigt. Durch Klicken auf die Schaltfläche Freigaben werden nur Netzwerkfreigaben angezeigt.

Hinweis: Die zwei Schaltflächengruppen in der Bereichsleiste sind interaktiv. Durch Klicken der Schaltflächen in der ersten Gruppe wird die Anzeige von Objekten beeinflusst, wenn Sie die Ergebnisse in der zweiten Gruppe filtern. Angenommen, Sie haben zum Beispiel ein NAS-Gerät mit Ihrem Netzwerk verbunden. Wenn in der ersten Gruppe der Filter Alle oder Server ausgewählt ist, wird nach Klicken auf Freigaben in der zweiten Gruppe das NAS-Gerät weiterhin angezeigt. Wenn dagegen die Schaltfläche Desktops & Laptops in der ersten Gruppe ausgewählt ist, wird das NAS-Gerät herausgefiltert, sodass das Gerät in der zweiten Gruppe in keiner Auswahl angezeigt wird.

Arbeiten mit dem Bereich Details

Unterhalb der Liste Quellen werden im Bereich Details zusätzliche Informationen über die in der Liste ausgewählte Quelle angezeigt. Im Bereich Details gibt es drei Registerkarten: Zusammenfassung, Optionen und Tags.

Zusammenfassung: Auf der Registerkarte Zusammenfassung werden Ihnen je nach Quellentyp verschiedene Informationen über die ausgewählte Quelle angezeigt.

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Im Abschnitt Übersicht sind die wichtigsten Informationen zur Quelle, wie Client-Name, letztes und nächstes geplantes Backup-Datum und Backup-Status, aufgeführt. Im Abschnitt Details werden Informationen zu Kapazität, Netzwerkadresse und Backup-Geschwindigkeit der Quelle angegeben.

Optionen: Die Funktionen auf der Registerkarte Optionen sind nur für Retrospect-Client-Computer aktiviert.

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Zur Verschlüsselung des Datentransfers zwischen dem gewählten Retrospect-Client-Computer und dem Retrospect-Server muss das Kontrollkästchen Netzwerkverbindung verschlüsseln aktiviert werden. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Wake-on-LAN aktivieren, wenn in Retrospect der Ruhezustand eines Client-Computers für proaktive Backup-Aktivitäten automatisch beendet werden soll.

Im Abschnitt Volumes des Einblendmenüs Backup können Sie zwischen Alle Volumes, Ausgewählte Volumes oder Startvolume wählen. Wenn Sie Ausgewählte Volumes wählen, müssen Sie die Kontrollkästchen neben den zu sichernden Volumes mit einem Häkchen versehen.

Tipp: Sie können die Option Ausgewählte Volumes zur Einschränkung von Volumes verwenden, die sonst zum Backup durch andere Funktionen von Retrospect ausgewählt werden würden. Wenn Sie zum Beispiel einen bestimmten Retrospect-Client-Computer mithilfe eines Tags auswählen (weitere Informationen zu Tags finden Sie unten), werden standardmäßig alle an diesen Computer angeschlossenen Volumes gesichert. Mit der Option Ausgewählte Volumes können Sie genau bestimmen, welche Volumes Sie sichern möchten.

Tags: Die standardmäßig leere Registerkarte Tags ermöglicht Ihnen das Erstellen von Tags zur Anwendung auf bestimmte Quellen. Diese Tags können dann von Skripten dazu eingesetzt werden, Vorgänge in Retrospect nur an mit diesen Tags markierten Objekten durchzuführen. Mithilfe von Tags können Sie Volumes zur besseren Organisation gruppieren. Ihre erstellten Tags werden in der Kategorie Skripte auf der Registerkarte Quellen angezeigt.

Sie können zum Beispiel einen Buchhaltungs-Tag erstellen, der die Volumes der Buchhaltungsabteilung enthält. Wenn Sie danach ein Backup-Skript erstellen, müssen Sie nicht alle Buchhaltungs-Volumes einzeln auswählen, sondern können einfach nur den Buchhaltungs-Tag aktivieren. Damit wird Retrospect für alle Volumes dieser Gruppe programmiert. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Laptop-Tag für alle Ihre tragbaren Retrospect-Client-Computer zu erstellen. Das erleichtert die Auswahl dieser Computer für ihre Aufnahme in ein proaktives Backup-Skript.

Zur Erstellung eines neuen Tags klicken Sie auf die Schaltfläche + (Plus) unten auf der Registerkarte Tag. Nach Eingabe des Tag-Namens in das Dialogfeld wird der neue Tag in der Liste angezeigt.

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Zum Zuordnen eines oder mehrerer Tags zu einer Quelle wählen Sie zuerst die Quelle in der Liste Quellen aus; aktivieren Sie danach das Kontrollkästchen neben dem gewünschten Tag. Zum Entfernen eines Tags von einer Quelle wird dementsprechend die gewünschte Quelle aus der Liste Quellen ausgewählt und das Kontrollkästchen neben dem zu entfernenden Tag deaktiviert.

Zum Löschen eines Tags aus Retrospect markieren Sie den gewünschten Tag und klicken dann auf die Schaltfläche – (Minus) unten auf der Registerkarte. Retrospect fordert dann eine Bestätigung für diesen Schritt. Löschen Sie Tags mit Bedacht; es gibt keine Möglichkeit, Fehler rückgängig zu machen. Das Löschen eines Tags entfernt den Tag aus allen Volumes, auf die er angewendet wurde, hat aber ansonsten keine weiteren Auswirkungen auf die Volumes. Sie sollten alle Skripte überprüfen, in denen der gelöschte Tag verwendet wird.

Über Tags nach Quellen suchen

Mit dem zusätzlichen Tag-Kriterium im Quellfilter sind in Retrospect die Schlüsselwörter-Tags noch stärker. Nehmen wir einmal an, dass alle tragbaren Computer Ihrer Organisation mit einem „Laptop-Tag“ gekennzeichnet sind. Das unten stehende Beispiel erklärt, wie Sie diese finden.

Anzeigen von Quellen mit dem „Tag-Laptop“:
  1. Klicken Sie in der Seitenleiste auf Quellen.

  2. Klicken Sie neben der Schaltfläche „Bericht speichern“ auf die Schaltfläche „Plus“ (+), um die Symbolleiste „Filter“ anzuzeigen.

  3. Klicken Sie auf die ganz linke Dropdownliste, und wählen Sie Tags aus.

  4. Wählen Sie aus der folgenden Dropdownliste Beinhaltet aus.

  5. Geben Sie Laptop in das Texteingabefeld ein, und drücken Sie die Taste Zurück.

Alle mit einem „Laptop-Tag“ gekennzeichneten Quellen werden angezeigt.

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Individuelle Anpassung der Liste Quellen

Sie können die Liste Quellen individuell anpassen. Die meisten Spalten lassen sich in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge sortieren. Markieren Sie hierfür die gewünschte Spalte durch Klicken auf die Spaltenüberschrift. In der Überschrift wird daraufhin ein nach oben oder nach unten gerichteter Pfeil angezeigt. Die Reihenfolge der Spalten in der Liste lässt sich durch Ziehen der Spaltenüberschriften ändern. Wenn Sie auf die Trennlinie zwischen zwei Spalten klicken, können Sie die Breite der Spalte durch Ziehen ändern.

In der Liste Quellen werden folgende Standardeinstellungen bereitgestellt: Status, Name, Computer, Betriebssystem, Verwendeter Speicherplatz, Gesamtspeicherplatz, Letztes Backup-Datum, Kapazität und Dateien durchsuchen. Durch Klicken mit der rechten Maustaste auf die Kopfzeile der Spalten öffnen Sie ein kontextabhängiges Menü, aus dem Sie der Liste weitere Spalten hinzufügen können: Pfad, Schnittstelle, Typ, Verbindung, Dateisystem, Agenten-Version, Freier Speicherplatz und Nächstes Backup-Datum.

Speichergeräte

Außerdem kann in Retrospect Ihre Backup-Hardware auf der Seitenleiste unter der Kategorie Speichergeräte angezeigt werden. Hier angezeigte Geräte wie z. B. Bandlaufwerke und Bibliotheken (manchmal auch Lader, Autochanger oder Autoloader genannt) werden von Retrospect gesondert überwacht.

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Betrachten Sie die Liste Speichergeräte genauer. Sie besteht standardmäßig aus drei Spalten: Name, Status und Standorte. Diese funktionieren wie folgt:

  • Name: Hier wird der Name des Speichergeräts, -magazins oder -mediums angezeigt. Links neben dem Namen von über Retrospect kontrollierbaren und einsetzbaren Geräten wird ein graues Dreieck angezeigt. Hiermit können die in dem Gerät verfügbaren Medien ein- und ausgeblendet werden. Geräte ohne graues Dreieck neben ihrem Namen auf oberster Ebene können nicht von Retrospect als Backup-Ziel verwendet werden.

  • Status: Hier wird der vom Speichergerät gemeldete Zustand angezeigt. Die meisten Bandlaufwerke melden hier zum Beispiel Bereit, wenn ein beschreibbares Band im Laufwerk eingelegt ist. Im unten abgebildeten Screenshot ist der Gerätestatus für das erste Laufwerk 6, weil es sich um eine Bandbibliothek handelt: Bereit zeigt an, dass das Band von Steckplatz 6 im Laufwerk eingelegt und betriebsbereit ist.

  • Standorte: Hier werden drei einzelne Ziffern (n:n:n) angegeben, die für Bus:ID:LUN stehen. Interne ATAPI- (DVD+RW) und interne SATA-Laufwerke, FireWire, USB und SCSI werden jeweils durch ihren eigenen Bus dargestellt. Mit „ID“ wird die ID des Geräts auf diesem Bus angegeben. Mit „LUN“ (Logical Unit Number) würde in einer SAN-Konfiguration oder in bestimmten iSCSI Konfigurationen eine logische ID des Volumes angegeben werden.

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Arbeiten mit dem Bereich Details

Unter der Liste Speichergeräte werden im Bereich Details zusätzliche Informationen über die ausgewählte Quelle angezeigt. Im Bereich Details gibt es zwei Registerkarten: Übersicht und Optionen.

Übersicht: Auf der Registerkarte Übersicht zeigt Retrospect Informationen über ausgewählte Speichergeräte oder -medien an. Diese Informationen variieren je nach gewähltem Geräte- oder Medientyp.

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Im Abschnitt Übersicht werden die Kenndaten des Geräts einschließlich Typ, Hersteller, Modell, Firmware-Version, Schnittstelle und gemeldeter Status angezeigt. Im Abschnitt Details werden Geräteinformationen wie der Standort des Geräts und bei Bandlaufwerken Informationen über die Reinigungsintervalle des Laufwerks und der letzte bekannte Reinigungsvorgang aufgeführt. Im Abschnitt Medien werden diverse Daten über die Medien auf dem ausgewählten Gerät angezeigt, wie ihr Barcode (bei einigen Bandbibliotheken), der erste Einsatz des Bands, ob die Daten auf dem Band komprimiert sind oder nicht (wird unter Format angezeigt) sowie andere Bandattribute.

Optionen: Auf der Registerkarte Optionen werden Informationen über ausgewählte Speichergeräte angezeigt. Die Steuerelemente auf dieser Registerkarte sind je nach gewähltem Gerätetyp aktiviert oder deaktiviert.

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Die Steuerelemente im oberen Bereich des Abschnitts Details gelten für Bandlaufwerke. Durch Aktivieren von Band-Warnmeldung können Sie mit Retrospect bei Bandlaufwerksfehlern eine Warnmeldung zum Protokoll hinzufügen. (Zum Anzeigen des Fehlers wählen Sie Anzeigen > Protokoll). Einige Bandbibliotheken können Bänder mit Barcode-Lesegeräten überwachen. Wählen Sie Barcode-Scan aktivieren, damit Retrospect Bänder mit Barcode verwendet. Sie können Retrospect auch für die Ausgabe von Warnmeldungen konfigurieren, damit Sie an die regelmäßige Reinigung des Bandlaufwerks erinnert werden. Hierbei ist die Stundenzahl zwischen den Reinigungsvorgängen anzugeben. (Die Standardeinstellung 0 bewirkt, dass Sie nie an das Reinigen Ihres Bandlaufwerks erinnert werden). Die Einstellung der Steckplatzanzahl pro Magazin ist für Bibliotheken mit vielen Steckplätzen ausgesprochen nützlich. Damit können Sie Steckplätze zur übersichtlicheren Betrachtung und für das Steckplatzmanagement in der Ansicht Speichergeräte gruppieren. Stellen Sie die maximale Steckplatzanzahl für eine Gruppe ein. Retrospect passt dann die Bibliothek automatisch an. Wenn Sie zum Beispiel eine Bibliothek von 60 Steckplätzen haben und Sie ein Maximum von 15 Steckplätzen pro Magazin festlegen, werden in Retrospect vier Magazincontainer zu je 15 Steckplätzen erstellt. Die hier angegebene Anzahl stellt keine tatsächliche physikalische Gruppierung von Steckplätzen oder Magazinen dar, sondern dient nur Anzeigezwecken.

Das Einblendmenü Schreibgeschwindigkeit festlegen wird bei optischen Laufwerken eingesetzt. Standardmäßig werden Daten bei höchstmöglicher Geschwindigkeit auf das Laufwerk geschrieben. Sollten Sie Sonderanforderungen haben – zum Beispiel beschreibbare Medien, von denen Sie wissen, dass sie höhere Geschwindigkeiten nicht bewältigen – können Sie auf der Einblendliste Schnell, Mittel oder Langsam wählen.

Individuelle Anpassung der Liste Speichergeräte

Sie können die Liste Speichergeräte individuell anpassen. Die meisten Spalten lassen sich in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge sortieren. Markieren Sie hierfür die gewünschte Spalte durch Klicken auf die Spaltenüberschrift. In der Überschrift wird daraufhin ein nach oben oder nach unten gerichteter Pfeil angezeigt. Die Reihenfolge der Spalten in der Liste lässt sich durch Ziehen der Spaltenüberschriften ändern. Wenn Sie auf die Trennlinie zwischen zwei Spalten klicken, können Sie die Breite der Spalte durch Ziehen ändern.

Durch Klicken mit der rechten Maustaste auf die Kopfzeile der Spalten öffnen Sie ein kontextabhängiges Menü, aus dem Sie der Liste, neben den oben aufgeführten Standardspalten, weitere Spalten hinzufügen können: Typ, Medienset, Hersteller, Produkt, Firmware und Schnittstelle.

Hardware-Überblick

Auf der Website von Retrospect erhalten Sie die neuesten Informationen zur Kompatibilität sowie genauere Angaben über unterstützte Geräte. Damit können Sie sicherstellen, dass Ihr Backup-Gerät mit Retrospect kompatibel ist.

Sollten Sie Probleme mit Retrospect und Ihren Backup-Geräten haben – auch wenn Sie bestätigen konnten, dass Ihre Hardware- und Softwareinstallation kompatibel ist – können Sie im „Fehlerbehebung und Supportressourcen“ weitere Hinweise finden.

Arbeiten mit Retrospect und Ihrer Hardware

In den meisten Fällen wird die Hardware von Retrospect problemlos unterstützt. In einigen Fällen ist es jedoch erforderlich, die Hardware genauer zu überwachen oder Probleme zu beheben. In diesem Abschnitt wird das Arbeiten mit bestimmten Hardwaretypen erläutert.

Erkennen von Backup-Geräten

Zur Bestätigung, dass Ihre Backup-Geräte erkannt und von Retrospect verwendet werden können, überprüfen Sie, ob sie – je nach Gerätetyp – in der Liste Quellen oder in der Liste Speichergeräte aufgeführt sind. Wenn Sie vom Desktop des Retrospect-Servers auf ein Gerät zugreifen können, sollten Sie es auch in Retrospect sehen können. Es sei denn, es handelt sich um Netzwerkfreigaben, auf die Retrospect als Stammbenutzer zugreift. Bei Problemen mit der Erkennung von Geräten, die in der Liste Speichergeräte angezeigt werden sollten, klicken Sie zunächst auf die Schaltfläche Erneut suchen der Symbolleiste über der Liste Speichergeräte. Rechnen Sie nach dem Klicken auf Erneut suchen mit bis zu zwei Minuten, bis die Geräte in der Liste Speichergeräte angezeigt werden. Alle korrekt an den Backup-Computer angeschlossenen Backup-Geräte sollten auch in der System-Profiler-Anwendung von Apple angezeigt werden. Wenn Sie das Gerät nicht sehen können, lesen Sie die dazugehörige Dokumentation für weitere Informationen zur korrekten Einstellung des Geräts.

Tipps zur Fehlerbehebung:

Sorgen Sie bei SCSI-Geräten dafür, dass jedes Gerät eingeschaltet ist, die Kabel korrekt angeschlossen sind, jedes Gerät eine eindeutige ID besitzt und die SCSI-Kette korrekt abgeschlossen ist. Ordnen Sie die Geräte einer SCSI-Kette nur dann um, wenn alle Geräte und der Computer ausnahmslos ausgeschaltet sind.

Ist Ihre SCSI-Kette nicht korrekt angeschlossen und abgeschlossen oder wenn ein ID-Konflikt vorliegt, kann das eine Vielzahl verschiedener Probleme hervorrufen. Ein nicht aufgeführtes Gerät in der Liste für Gerätestatus wäre dabei das geringste Problem. Ein ernsteres – wenn auch unterschwelliges – Problem wäre ein zu Datenverlusten führender Kommunikationsfehler zwischen dem Backup-Computer und dem Backup-Gerät. Schlimmstenfalls könnten dabei Ihr Computer oder die SCSI-Geräte der Kette zu Schaden kommen.

Ein nicht in der Liste Quellen oder Speichergeräte angezeigtes Laufwerk wird möglicherweise nicht von Retrospect unterstützt oder stellt besondere Anforderungen. Die neuesten Informationen zur Kompatibilität und genauere Angaben über unterstützte Geräte erhalten Sie auf der Retrospect-Website http://www.retrospect.com.

In den Finder einbindbare Laufwerke

Retrospect unterstützt alle Laufwerke, die im Finder als Backup-Ziel eingebunden werden können (ausgenommen optische Datenträger). Das umfasst interne und externe, direkt an den Retrospect-Servercomputer angeschlossene Laufwerke und über das Netzwerk bediente Festplatten. Retrospect unterstützt außerdem Festplatten mit Wechselmedien und Solid-State Drives (SSDs), die im Finder eingebunden werden können.

Um die für die Verwendung mit Retrospect verfügbaren Volumes in der Liste Quellen anzuzeigen, klicken Sie auf der Seitenleiste auf Quellen.

Auswahl des Medienset-Typs

Eine eingebundene Festplatte kann Speicherziel für Datei-Mediensets und Disk-Mediensets sein. Zwischen diesen beiden Medienset-Typen bestehen große Unterschiede. Disk-Mediensets bieten maximale Flexibilität und Leistungsfähigkeit weil sie:

  • eine medienübergreifende Speicherung ermöglichen, sogar mit Netzwerk-Volumes

  • über eine automatische Speicherbereinigungsfunktion zur Rückgewinnung von Speicherplatz verfügen

  • den besten Support für die Backup-Erstellung auf NAS-Geräten und Servern bieten

  • in einem Arbeitsgang das gleiche Medienset als Ziel verwenden, während sie gleichzeitig als Quelle für eine oder mehrere zusätzliche Arbeitsgänge dienen können.

Außerdem unterliegen Disk-Mediensets nicht den für Datei-Mediensets charakteristischen Größenbegrenzungen. Ein Disk-Medienset schreibt eine Reihe von Dateien auf das Zielspeichermedium, wobei jede Datei auf eine Größe von 600 MB begrenzt ist (was vorteilhaft zur Replikation von Backup-Daten auf andere Speicher ist).

Hinweis: Mit Mac OS X 10.6 „Snow Leopard“ hat Apple die Dateigrößenberechnung im Finder geändert. Hier ist 1 MB = 1.000 * 1.000 Byte anstatt wie in der herkömmlichen Berechnung, bei der 1 MB = 1.024 * 1.024 Byte ergibt. Das führt zu einer scheinbaren Dateigröße der Retrospect-Mediensets von 692 MB.

Bei der Speicherung auf Festplatten können sowohl Datei-Mediensets als auch Disk-Mediensets die nicht zum Medienset gehörigen Dateien speichern und auf sie zugreifen.

Tipp: Wenn Sie als Benutzer vorheriger Versionen von Retrospect Datei-Backup-Sets intensiv genutzt haben und umsteigen möchten, verwenden Sie Disk-Mediensets in Verbindung mit Retrospect.

Vorbereitung eines eingebundenen Speichers für den Einsatz

Es ist vorteilhaft, Disks zu einem Medienset hinzuzufügen und sie so für den Einsatz vorzubereiten. Wenn Retrospect ein Skript ausführt und zusätzlichen Speicherplatz für das Disk-Medienset benötigt, schreibt es automatisch auf einen zuvor zum Medienset hinzugefügten Speicher.

Weitere Informationen zum Hinzufügen von Disks zu einem Medienset finden Sie im Kapitel 5 Siehe„Adding a Disk to a Media Set“ (Hinzufügen eines Speichers zu einem Medienset).

Datenträgerbereinigung

Wenn eine Festplatte, die ein Medium eines Disk-Mediensets ist, voll ist (oder wenn der zugewiesene Speicherplatz belegt ist), wird von Retrospect zum Fortsetzen des Kopierens von Dateien und Ordnern normalerweise eine neue Disk angefordert.

Wenn Sie lieber die vorhandene Disk weiter verwenden möchten, können Sie mit den Bereinigungsoptionen von Retrospect durch Löschen älterer Dateien und Ordner für neue Dateien und Ordner Speicherplatz zurückgewinnen.

Wenn die Speicherbereinigung aktiviert ist und Sie eine Bereinigungs-Policy festgelegt haben, werden (Policy-basiert) automatisch ältere Dateien und Ordner gelöscht, sobald mehr Speicherplatz benötigt wird. Weitere Informationen über die Einstellung von Speicherbereinigungsoptionen im Assistenten zur Erstellung von Mediensets erhalten Sie in Kapitel 7 „Bereinigungsoptionen für Disk-Mediensets“.

Warnung: Mit der Bereinigungsfunktion werden Dateien und Ordner von den Backup-Medien gelöscht. Diese Dateien und Ordner können nicht wiederhergestellt werden. Stellen Sie vor der Aktivierung der Bereinigung sicher, dass Ihre Backup-Policy wichtige Dateien und Ordner schützt.

Sie können die Bereinigungsfunktion eines Disk-Mediensets jederzeit ändern oder deaktivieren. Wenn Sie an bestimmten Zeitpunkten erstellte Backups schützen möchten, können Sie sie von der Bereinigung durch Retrospect „ausschließen“. Sie können bestimmte, nicht per Policy bereinigte Backups auswählen und manuell aus dem Medienset löschen.

Die Bereinigung ist ein nützlicher Bestandteil von zum stufenweisen Backup. Weitere Informationen erhalten Sie in Kapitel 7 „Strategien zum stufenweisen Backup“.

Bandlaufwerke

Retrospect unterstützt die meisten Bandlaufwerke ohne die Installation zusätzlicher Software. Unter http://www.retrospect.com/supporteddevices`/ `ist eine Liste unterstützter Bandlaufwerke zu finden.

Medien mit sequenziellem Zugriff sind relativ günstig, verfügen über eine mittlere bis große Speicherkapazität und eine gute konstante Datenübertragungsrate. Daher sind Bänder gut für Backups geeignet, insbesondere wenn Sie Backups aus Sicherheitsgründen oder zwecks Langzeitarchivierung extern auslagern möchten.

Wenn Sie Retrospect zum Sichern eines Volumes auf Band verwenden, werden die Daten sequenziell vom Anfang bis zum Ende des Bandes geschrieben. Wenn Sie dem Band Backups hinzufügen, werden die Daten am Ende der vorher gesicherten Daten angefügt, bis das Band voll ist.

Weder der Backup-Computer noch Retrospect bindet ein Band nach Einlegen in das Laufwerk in den Finder ein. Wahrscheinlich wird das Band nicht auf Ihrem Mac-Desktop angezeigt.

Tipp: Eine Strategie zum stufenweisen Backup – Sichern der Daten auf Disk und anschließendes Überspielen auf Band – kann zur Verbesserung der Gesamtleistungsfähigkeit beim Sichern auf Band beitragen. Je nach verwendeten Medientypen wird diese Backup-Methode als Disk-to-Disk-to-Tape (D2D2T) oder Disk-to-Disk-to-Disk (D2D2D) bezeichnet. Siehe Kapitel 7 „Strategien zum stufenweisen Backup“.

Bandkapazität

Die tatsächlich auf ein bestimmtes Band passende Datenmenge hängt von vielen Faktoren ab. Die Kapazität eines Bands kann entscheidend von den relativen Geschwindigkeiten des Backup-Computers und des Bandlaufwerks beeinflusst werden.

Beim Sichern einer langsamen Quelle (zum Beispiel ein langsamer Computer, eine langsame Festplatte oder ein freigegebenes Volume in einem Netzwerk) auf einem schnellen Bandlaufwerk wird die Bandkapazität durch die Unfähigkeit der Quelle, einen konstanten Datenstrom zu liefern, beeinträchtigt. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Bänder letzten Endes weniger als ihre Nennkapazität speichern. Bei manchen Bandlaufwerken werden höhere Kapazitäten angegeben, als die Laufwerke normalerweise im alltäglichen Gebrauch erreichen. Bei Bandlaufwerken mit Datenkomprimierung beziehen sich diese Angaben immer auf die Datenmenge vor der Komprimierung – und diesen Angaben können hohe Komprimierungsraten zu Grunde liegen.

Komprimierung

Eine Komprimierung, die von Retrospect oder einem komprimierungsfähigen Bandlaufwerk durchgeführt werden kann, hält durch Reduzierung der zu speichernden Datenmenge Platz auf Ihren Bändern frei. Tatsächlich erhöht die Komprimierung die Medienkapazität nicht – Disks oder Bänder können weiterhin nur die gleiche Datenmenge speichern. Die Komprimierung zwängt die Originaldaten in ein kompakteres Format, bevor die Daten auf Band gespielt werden, sodass Sie mehr Dateien auf einem bestimmten Band speichern können.

Auf Bandlaufwerken ist die Hardwaredatenkomprimierung üblich. Bei Retrospect wird nach Möglichkeit die Hardwarekomprimierung eines Laufwerks eingesetzt, wobei nötigenfalls die Softwarekomprimierungsoption von Retrospect automatisch deaktiviert wird.

Tipp: Die Datenkomprimierung mithilfe der Hardware erfolgt wesentlich schneller als die Komprimierung der Daten durch die von Retrospect bereitgestellte Software-basierte Routine.

Die Komprimierungsrate hängt dabei von dem zu sichernden Datentyp ab. Textdateien lassen sich gewöhnlich gut komprimieren, während Anwendungen, Systemdateien und bereits komprimierte Dateien wie Audio-, Video- und PDF-Dateien sich nur schlecht komprimieren lassen. Im Durchschnitt lassen sich die Daten bei gemischtem Inhalt auf einem Quell-Volume auf ungefähr zwei Drittel ihrer Originalgröße komprimieren.

Bei der Verwendung von Verschlüsselung wird die Hardwarekomprimierung in Retrospect deaktiviert, da sich verschlüsselte Daten nur schlecht komprimieren lassen. Wenn Sie verschlüsselte Daten komprimieren müssen, verwenden Sie die Softwarekomprimierungsoption von Retrospect. Retrospect komprimiert die Daten dann vor der Verschlüsselung, was bei Einsatz von Hardwarekomprimierung nicht möglich ist.

Unterstützung von Band-Warnmeldungen

Viele Bandlaufwerke und Bibliotheken unterstützen Band-Warnmeldungen. Bei diesen Geräten werden Band-Warnmeldungen bei Hardwarefehlern generiert. Es gibt drei Warnungskategorien:

  • Informationen

  • Warnung

  • Kritisch

Retrospect unterstützt Band-Warnmeldungen in drei verschiedenen Formen:

  • Ein Dialogfeld zur Beschreibung des Fehlers wird angezeigt.

  • Der Fehler wird in der Liste Aktivitäten protokolliert.

  • Der Fehler wird im Vorgangsprotokoll protokolliert.

Sie können diese Funktion für alle über den Retrospect-Server zugänglichen Bandlaufwerke oder Bibliotheken, die Band-Warnmeldungen unterstützen, aktivieren bzw. deaktivieren.

Hinweis: In Retrospect ist für die meisten Bandlaufwerke die Option für Band-Warnmeldungen nicht automatisch aktiviert. Sie können sie manuell aktivieren, wie unter „Speichergeräteoptionen“ weiter oben in diesem Kapitel beschrieben.

Unterstützung von WORM-Bändern

Durch Compliance-Vorschriften und andere Faktoren unterstützen heute viele Bandlaufwerke und Bibliotheken WORM-Bänder (Write Once, Read Many). Dem Namen entsprechend ist es bei WORM-Bändern nicht möglich, den Inhalt zu löschen oder die Bänder für andere Inhalte wiederzuverwenden, nachdem einmal Daten auf die Bänder geschrieben wurden.

WORM-Bänder werden zu ihrer einfachen Identifizierung in Retrospect mit einem besonderen Symbol angezeigt. Während normale Bänder ein blaues Bandsymbol verwenden, haben WORM-Bänder ein gelbes Symbol.

Warnung: Stellen Sie beim Einsatz von WORM-Bändern sicher, dass die Voreinstellung „Automatisch zu einem leeren Medium übergehen“ in Retrospect nicht aktiviert ist (Standardeinstellung). Diese Voreinstellung finden Sie unter Retrospect > Voreinstellungen. Klicken Sie hier auf die Registerkarte Medien.

Arbeiten mit WORM-Bändern

Da WORM-Bänder in Retrospect anders als normale Bänder behandelt werden, ist es zu empfehlen, dass Sie WORM-Bänder nur in Band-WORM-Mediensets verwenden.

Bei Erstellung eines neuen Mediensets können Sie die Erstellung von WORM-Band-Mediensets wählen. Siehe Kapitel 5 „Creating Media Sets“ (Erstellung von Mediensets).

WORM-Band-Mediensets werden anders als normale Band-Mediensets behandelt. Während eines automatischen Vorgangs (d. h. ein Vorgang nach Skript), bei dem ein WORM-Band-Medienset als Speicherziel verwendet wird, kopiert Retrospect Dateien in das WORM-Band mit dem richtigen Namen. Wird das adressierte WORM-Band nicht gefunden, wird automatisch ein leeres WORM-Band beschrieben. In Retrospect werden leere normale Bänder nie automatisch zu einem Band-WORM-Medienset hinzugefügt.

Ebenso fügt Retrospect bei einem automatischen Vorgang mit einem normalen Band-Medienset als Speicherziel nie automatisch ein leeres WORM-Band (nur ein leeres normales Band) zum Band-WORM-Medienset hinzu.

Sie können manuell normale Bänder zu Band-WORM-Mediensets und WORM-Bänder zu normalen Band-Mediensets hinzufügen, wenn Retrospect bei der Durchführung eines Vorgangs Speichermedien anfordert. Außerdem können Sie hierfür die Retrospect-Funktion zum Hinzufügen eines Mediums zu Band-Mediensets verwenden.

Hinweis: WORM-Bänder können nie gelöscht oder wiederverwendet werden; auch dann nicht, wenn sie zu einem normalen Band-Medienset gehören. Normale Bänder können gelöscht und wiederverwendet werden; auch dann, wenn sie zu einem WORM-Medienset hinzugefügt werden.

Reinigen des Bandlaufwerks

Regelmäßige Reinigungen der Bandlaufwerke sind unerlässlich, um deren ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen und die Performance aufrechtzuerhalten. Verschmutzte Laufwerksköpfe sind die Hauptursache für Bandlaufwerksprobleme und das Versagen von Datenträgern. Im Retrospect-Protokoll kann in diesem Fall der Fehler –206 (Laufwerk hat einen Fehler gemeldet: verschmutzte Laufwerksköpfe, fehlerhafte Datenträger usw.) aufgeführt werden.

Das Reinigen der meisten Bandlaufwerke ist ganz einfach: Sie legen eine Reinigungskassette ein und lassen die Reinigung automatisch ablaufen. Lesen Sie in der Dokumentation des Laufwerks die Reinigungsempfehlungen des Herstellers.

Je nach Funktionsmöglichkeiten des Bandlaufwerks stehen dafür verschiedene Bandreinigungsoptionen zur Verfügung.

Retrospect beinhaltet für alle Bandlaufwerke eine Option zur Einstellung des Reinigungsintervalls. Zum Zugriff auf diese Option wählen Sie Speichergeräte auf der Seitenleiste, klicken Sie auf die Registerkarte Optionen im Abschnitt Details, und geben Sie eine Anzahl neben Laufwerksbereinigung nach [leer] Stunden Einsatz an. Die Standardeinstellung (Null) weist Retrospect dazu an, Sie nie an die Reinigung des Laufwerks zu erinnern.

Wenn Sie eine Bandbibliothek haben, die mit einem Barcode-Leser ausgestattet ist, und eine Reinigungskassette (mit einer Reinigungs-Barcodebezeichnung) im Bereinigungssteckplatz geladen ist, wird das Laufwerk in den vorgegebenen Zeitintervallen automatisch gereinigt. Ist die Bandbibliothek nicht mit einem Barcode-Leser ausgestattet, wird das Laufwerk dennoch automatisch gereinigt, vorausgesetzt dass ein Bereinigungssteckplatz angegeben ist und ein Reinigungsband eingelegt wurde.

So konfigurieren Sie einen Steckplatz in einer Bibliothek als Bereinigungssteckplatz:

  1. Setzen Sie das Reinigungsband in einen leeren Steckplatz in der Bibliothek.

  2. Klicken Sie auf der Seitenleiste auf Speichergeräte.

  3. Wählen Sie das Bandlaufwerk in der Liste Speichergeräte. Klicken Sie gegebenenfalls auf das Dreieck zum Anzeigen aller Bibliothekssteckplätze.

  4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Steckplatz, der die Reinigungskassette enthält. Wählen Sie in dem kontextabhängigen Menü Als Bereinigungssteckplatz aktivieren.

  5. Die Bandbezeichnung in der Liste wird in „Reinigungsband“ geändert.

So reinigen Sie Bandlaufwerke manuell:
  1. Wenn Sie ein einzelnes Bandlaufwerk haben, legen Sie einfach die Reinigungskassette ein. Die meisten Bandlaufwerke erkennen die Reinigungskassette, führen die Reinigung durch und werfen die Reinigungskassette wieder aus. Wenn Sie über eine Bandbibliothek verfügen, vergewissern Sie sich, dass Sie wie oben beschrieben einen Steckplatz als Bereinigungssteckplatz konfiguriert haben.

  2. Bei Bandbibliotheken ziehen Sie einfach den Steckplatz, der die Reinigungskassette enthält, auf das Laufwerkssymbol in der Liste. Retrospect zieht die Reinigungskassette in das Laufwerk, wo der Reinigungszyklus automatisch abläuft. Bei einigen Bibliotheken können Sie das Bandlaufwerk mit der rechten Maustaste anklicken und dann Bereinigen aus dem kontextabhängigen Menü wählen. Sie erhalten dann eine Aufforderung, die Reinigung des Laufwerks zu bestätigen. Klicken Sie auf Reinigen.

Anzeigen des Bandstatus

Sie können in Retrospect Informationen über Bänder anzeigen, die Sie verwenden möchten oder für Backups verwendet haben.

Bevor Sie die Bandinformationen einsehen können, müssen Sie sich vergewissern, dass das Gerät, das Sie verwenden möchten, in der Liste Speichergeräte aufgeführt wird. Wenn das gewünschte Gerät nicht in dem Fenster angezeigt wird, lesen Sie „Erkennen von Backup-Geräten“ zu Beginn dieses Kapitels.

So zeigen Sie den Bandstatus an:

  1. Klicken Sie auf der Seitenleiste auf Speichergeräte.

  2. Legen Sie ein Band in das Laufwerk ein.

Sobald ein Band geladen ist, wird sein Status in der Statusspalte der Liste angezeigt. Die Statusmeldungen haben folgende Bedeutungen:

  • Bereit: Diese Meldung zeigt an, dass das Medium Retrospect-Daten enthält oder dass es zu einem einsatzbereiten Medienset gehört.

  • Gelöscht: Diese Meldung zeigt ein leeres Medium an.

  • Inhalt nicht erkannt: Diese Meldung bedeutet, dass das Band nicht leer ist, aber keine gültigen Retrospect-Daten enthält. Das geschieht häufig, wenn Sie ein Band einlegen, das zuvor von einer anderen Backup-Software beschrieben wurde.

  • Falsche Version: Das kann bedeuten, dass das eingelegte Band von einer anderen Retrospect-Version geschrieben wurde. Es kann aber auch bedeuten, dass Retrospect die Firmware-Version des Laufwerks nicht unterstützt.

  • Schreibgeschützt: Dies bedeutet, dass das Band gesperrt ist.

  • Zurückspulen: Das bedeutet, dass das Band gerade zurückgespult wird.

  • Anstehend: Das bedeutet, dass das Band im Laufwerk geladen ist, aber noch nicht gelesen wurde.

  • Hardwarefehler: Das zeigt an, dass ein Gerätefehler vorgefallen ist.

  • Nicht geladen: Das bedeutet gewöhnlich, dass sich ein Band im Laufwerk befindet, aber zurückgespult ist. Zum Einsatz muss es zuerst ausgeworfen und erneut eingelegt werden. Diese Nachricht kann auch angezeigt werden, wenn ein Band in eine Bandbibliothek überführt wird.

  • Medien verschieben: Das bedeutet, dass das Band von einem Steckplatz zu einem anderen oder zum Laufwerk verschoben wird.

  • Ausgeführt und ausgelastet: Das zeigt an, dass das Laufwerk aktiv ist.

  • Leer: Das zeigt an, dass kein Band im Laufwerk liegt.

Vorbereiten von Bändern

Wenn Retrospect unbeaufsichtigt ein Skript ausführt und ein neues Band braucht, wird automatisch ein beliebiges geeignetes Band verwendet, das gelöscht wurde oder den richtigen Namen hat. Es ist vorteilhaft, Speicher im Voraus durch Löschen oder Formatieren von Bändern einsatzbereit zu machen.

Sie können Bänder auch zu einem Medienset hinzufügen, bevor sie in Retrospect angefordert werden.

So fügen Sie Bänder zu einem Medienset hinzu:
  1. Stellen Sie sicher, dass ein Band in Ihrem Bandlaufwerk eingelegt ist oder dass sich Bänder in den Steckplätzen der Bandbibliothek befinden, und klicken Sie dann auf der Seitenleiste auf Mediensets.

  2. Wählen Sie das gewünschte Band-Medienset aus, dem Sie Medien hinzufügen möchten.

  3. Klicken Sie im Abschnitt Details unterhalb der Liste Mediensets auf die Registerkarte Medien.

  4. Klicken Sie auf die Schaltfläche + (plus) unterhalb der Liste.

  5. Wählen Sie das eingelegte Band oder ein Band in einem Bibliothekssteckplatz. Klicken Sie gegebenenfalls auf das Dreieck zum Anzeigen aller Bibliothekssteckplätze.

  6. Klicken Sie auf Hinzufügen.

  7. Klicken Sie auf Hinzufügen.

Befehle für einzelne Bandlaufwerke

Die folgenden Befehle stehen zum Arbeiten mit Bandlaufwerken zur Verfügung. Klicken Sie hierfür mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk in der Liste Speichergeräte, und wählen Sie den Befehl aus dem kontextabhängigen Menü. Die übrigen Befehle in diesem Menü gelten für die Arbeit mit Bandbibliotheken und werden unter „Befehle für Bandbibliotheken“ am Ende dieses Kapitels behandelt.

  • Auswerfen: Dieser Befehl wirft das gewählte Band aus dem Laufwerk aus.

  • Löschen: Hiermit wird der Inhalt der gewählten Bänder gelöscht und – im Falle einiger Bandlaufwerke – für die Wiederverwendung aufbereitet.

  • Bandspannung: Hiermit wird das gewählte Band zum Ausgleich der Bandspannung und zur Ausrichtung bis zum Ende vor- und wieder zurückgespult. (Bei einigen Bandtypen erfolgt beim Speichern automatisch ein Ausgleich der Bandspannung, sodass kein erneuter manueller Ausgleich mit diesem Befehl möglich ist). Wenn Bänder für längere Zeit nicht in Gebrauch waren oder wenn sich die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit ihrer Speicherumgebung stark verändert hat, sollte ein Ausgleich der Bandspannung durchgeführt werden.

  • Formatieren: Hiermit wird das gewählte Band vollständig neu formatiert. Dieser Vorgang kann mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Löschvorgang. Der Befehl wird nur von bestimmten Bandlaufwerken unterstützt.

Bandbibliotheken

Eine Bandbibliothek (manchmal auch Lader, automatische Wechsler oder Autoloader genannt) ist eine Hardwareeinheit, die Bänder aus Magazinen oder festen Speichersteckplätzen mit mehreren Kassettenbändern in die Laufwerke mechanisch hineinschiebt oder auswirft. Die Bänder können in beliebiger Reihenfolge angeordnet werden. Retrospect bestimmt selbst, welches Band zur Durchführung eines unbeaufsichtigten Backups benötigt wird. Bandbibliotheken eignen sich für umfangreiche Netzwerk-Backups, da sie automatisch das Band wechseln, wenn ein Band voll ist. Damit werden Ausfallzeiten aufgrund fehlender Medien in Grenzen gehalten. Es gibt viele Bandbibliotheken, die einen oder gleich mehrere der vielen verfügbaren Bandlaufwerksmechanismen einsetzen. Weitere Informationen erhalten Sie im Benutzerhandbuch der Bibliothek und im Abschnitt zu Support und Hardware auf der Website http://www.retrospect.com/supporteddevices/.

Retrospect unterstützt Bibliotheken mit Barcode-Lesern und verwaltet Kassettenbänder anhand ihrer Barcode-Kennung. In Medienanfragen, Backup-Eigenschaften, Ereignissen im Vorgangsprotokoll und im Speichergerätefenster wird neben dem Mediennamen (falls vorhanden) auch der Barcode des Bands angezeigt. Retrospect erkennt CLN-codierte Reinigungskassetten.

Retrospect unterstützt zum Verschieben von Kassetten innerhalb der Bibliothek oder von und zu einer Bibliothek mehrere Import-/Export-Steckplätze. Import-/Export Steckplätze werden in der Liste Speichergeräte aufgeführt. Sie können Bänder per Drag-and-Drop zu und von den Import-/Export-Steckplätzen verschieben.

Wenn Sie über eine Bandbibliothek mit mehreren Laufwerken und dem Add-on für Advanced Tape Support verfügen, können in Retrospect mehrere Vorgänge gleichzeitig auf verschiedenen Laufwerken durchgeführt werden.

Bandbibliotheken in Retrospect

Retrospect behandelt Bibliotheken mit Barcode-Lesern anders als Bibliotheken ohne Barcode-Leser.

Retrospect unterstützt Bibliotheken mit Barcode-Lesern und verwaltet Kassettenbänder anhand ihrer Barcode-Kennung. In Medienanfragen, Medienset-Eigenschaften, Protokollereignissen und in der Speichergeräteliste wird neben dem Namen des Mediums (falls vorhanden) auch der Barcode des Bands angezeigt. Außerdem werden in Retrospect CLN-codierte Reinigungskassetten erkannt. Dank der Unterstützung von Barcodes in Retrospect können die Speichersteckplätze einer Bibliothek zur Bestimmung des Inhalts schnell durchsucht werden.

Wenn Ihre Bibliothek keine Barcode-Leser hat, muss Retrospect die Bibliothek erst durchsuchen, um den Namen jedes Bands zu beziehen. Die Bibliothek schiebt jedes Band in das Bandlaufwerk ein, damit die Namen und Standorte der Bänder erfasst werden können.

Bei jedem Hochfahren von Retrospect, jedem Öffnen der Bibliothekstür oder jedem Magazinwechsel kann sich der Bibliotheksinhalt ändern. Daher ist ein erneuter Scan-Vorgang zur Erfassung der aktuellen Daten erforderlich.

Für Bibliotheken, die nicht mit Barcode-Lesern ausgestattet sind, wird in Retrospect eine einzigartige Funktion eingesetzt, „Storage Slot Memory“ genannt. Jedes Mal, wenn Sie Retrospect schließen, wird der Status sämtlicher Steckplätze und Laufwerke in der Bibliothek erfasst, wobei diese Informationen in der Konfigurationsdatei gespeichert werden.

Anzeigen des Bandbibliotheksstatus

Fügen Sie zum Anzeigen des Status einer Bandbibliothek ein geladenes Magazin ein (wenn bei Ihrem Gerät möglich), und klicken Sie zur Anzeige der Speichermedien auf der Seitenleiste auf die Schaltfläche Speichergeräte. Beachten Sie, auf welche Weise die Bibliothek, die Bandsteckplätze (einschließlich der Import-/Export Steckplätze) und Laufwerk(e) in der Liste angezeigt werden.

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Retrospect zeigt Informationen über die Bibliothek, die Bandlaufwerke und jeden einzelnen Speichersteckplatz an, darunter Status, Standort und Barcode. Mit Symbolen und zusätzlichen Statusinformationen wird der Inhalt jedes Steckplatzes angegeben.

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Im Steckplatz ist kein Band.

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Im Steckplatz ist kein Band, weil es in das Laufwerk gezogen wurde. Diese Information ist verlässlich, weil die Bibliothek immer registriert, aus welchem Steckplatz sie ein Band in das Laufwerk schiebt.

03fig23.png

(Unbekannt): Der Steckplatz wurde von Retrospect noch nicht gescannt.

03fig24.png

Der Steckplatz wurde von Retrospect als Steckplatz für ein Reinigungsband konfiguriert. Reinigungsbänder verwenden ein grünes Bandsymbol.

03fig25.png

Das angegebene Band befand sich beim letzten Scannen nach Bändern im Steckplatz. Der Status wird aber in Retrospect als nicht überprüft eingestuft, weil sich der Inhalt des Steckplatzes seitdem geändert haben kann.

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Das angegebene Band befand sich beim letzten Scannen nach Bändern im Steckplatz und wird in Retrospect als überprüft angezeigt, weil der Inhalt des Steckplatzes sich seitdem nicht geändert haben kann.

03fig27.png

Beim Beschreiben des Bandes lag ein Medienfehler vor. Retrospect setzt dieses Band nicht mehr für automatische Ausführungen ein (Skripte). Sie müssen das Band zur erneuten Verwendung manuell löschen.

03fig28.pngDieses Band ist als WORM (Write Once, Read Many) formatiert. Siehe „Unterstützung von WORM-Bändern“ weiter oben in diesem Kapitel.

Arbeiten mit Bandbibliotheken

In der Liste der Speichergeräte können Sie Bänder durch Drag & Drop der dazugehörigen Symbole verschieben. Fahren Sie mit dem Mauszeiger über ein Bandsymbol. Klicken Sie dann auf ein Band, und verschieben Sie es von einem Steckplatz zu einem anderen, von einem Steckplatz zu einer Disk oder von einer Disk zu einem Steckplatz.

Befehle für Bandbibliotheken

Die folgenden Befehle stehen zum Arbeiten mit Bandbibliotheken zur Verfügung. Klicken Sie hierfür mit der rechten Maustaste auf die Symbole für Bibliothek, Laufwerk oder Steckplatz in der Liste Speichergeräte, und wählen Sie den Befehl aus dem kontextabhängigen Menü. Die übrigen Befehle in diesem Menü gelten für die Arbeit mit allen Bandgerätetypen und werden unter „Befehle für einzelne Bandlaufwerke“ weiter oben in diesem Kapitel behandelt.

  • Übergehen: Mit diesem Befehl wird das betroffene Gerät in Retrospect weder gescannt noch verwendet.

  • Barcodes löschen: Dieser Befehl trennt die Barcode-Information von allen bekannten Bändern. Diese Funktion sollte nur dann eingesetzt werden, wenn Retrospect Barcode-Informationen oder Bandnamen falsch wiedergibt oder wenn dies vom technischen Support so angewiesen wurde.

  • Elemente initialisieren: Hiermit wird der Befehl Elemente initialisieren zur Bibliothek geschickt, sodass die Bibliothek den Status aller Elemente aktualisieren muss. Setzen Sie diesen Befehl ein, wenn die im Speichermedienfenster angezeigte Information nicht mit dem tatsächlichen Zustand der Bibliothek übereinstimmt.

  • Als Bereinigungssteckplatz aktivieren: Hiermit wird der ausgewählte Steckplatz als Bereinigungssteckplatz konfiguriert. Retrospect scannt den Bereinigungssteckplatz bei der Mediensuche nicht. Wenn Ihre Bibliothek mit Barcode-Lesern ausgestattet ist, erkennt Retrospect automatisch ein CLN-codiertes Reinigungsband und reserviert seinen Steckplatz für Reinigungszwecke. Sie können eine bestimmte Anzahl an Reinigungsvorgängen pro Band und die Reinigungshäufigkeit für das Bandlaufwerk über das Fenster Eigenschaften des Laufwerks oder Bands festlegen.

  • Scannen: Mit diesem Befehl werden die ausgewählten Speichersteckplätze in der Bibliothek angefahren, wobei jedes Band vom Steckplatz zum Laufwerk verschoben wird, um den Namen des Bands einzulesen. Wenn Ihr Bandlaufwerk mit einem Barcode-Leser ausgestattet ist, müssen Sie diesen Befehl nicht wählen.

Unterstützung für Import und Export

Einige Bibliotheken sind mit gesonderten Ports zum Laden einzelner Bänder in und aus der Bibliothek ausgestattet, ohne dass dabei die Klappe geöffnet werden muss. In Retrospect wird diese Funktion, die auch als „Mail Slot“, „I/E Element“ und „Call Slot“ bekannt ist, als „Import-/Export-Steckplatz“ bezeichnet. Wenn eine Bibliothek über Import-/Export-Steckplätze verfügt und diese aktiviert sind, werden diese in Retrospect als extra Steckplätze oben in der Liste der Steckplätze angezeigt. Sie können Bänder vom Quelllaufwerk oder einem beliebigen anderen Laufwerk mit Drag-and-Drop auf dem Import-/Export-Steckplatz ablegen. Die Bibliothek zieht das ausgewählte Band dann zu diesem Port. Wenn Sie ein Band in den Port einlegen, wird in Retrospect neben dem Import-/Export-Steckplatz „Medien verfügbar“ angezeigt. Dann können Sie es auf jeden anderen Steckplatz oder jedes andere Laufwerk der Bibliothek ablegen.

Bei unbeaufsichtigten Vorgängen in Retrospect werden die Import-/Export-Steckplätze nicht gescannt. Legen Sie also kein Band in den Import-/Export-Steckplatz ein, wenn Sie es bei einem unbeaufsichtigten Vorgang, wie einem Skript-Backup, verwenden möchten.

Medienanforderungen an Bandbibliotheken

Bei sofortigen und automatischen Vorgängen scannt Retrospect die Bibliothek auf der Suche nach geeigneten Medien und lädt das benötigte Band. Wenn ein neues oder gelöschtes Band erforderlich ist, lädt und verwendet Retrospect das erste verfügbare Band.

Ist kein geeignetes Band zu finden, wird die Medienanforderung als Warnmeldung in der Liste Aktivitäten angezeigt. Der Vorgang kann erst dann fortgesetzt werden, wenn Sie ein neues Medium einlegen.

Medienausfall bei Bandbibliotheken

Wenn in Retrospect ein Medienausfall erkannt wird, ist dies ein schwerer Fehler, durch den alle Vorgänge gestoppt werden.

Bei Bandbibliotheken können Sie die Medienvoreinstellung „Nach Schreibfehler neue Medien automatisch verwenden“ aktivieren, damit eine Unterbrechung aller Vorgänge vermieden wird. Wenn diese Voreinstellung aktiviert ist und Retrospect einen Medienfehler entdeckt, sucht es nach dem nächsten verfügbaren Band und benutzt dieses an Stelle des fehlerhaften Bands.

Lebensdauer von Medien und Speichern

Die Lebensdauer von Medien hängt weitgehend davon ab, wie die Medien gelagert und gepflegt werden. Für eine geeignete Lagerung müssen Feuchtigkeit, Hitze und Verschmutzung durch Partikel vermieden werden. Diese Einwirkungen verursachen Qualitätsverluste, die zu Integritätsverlusten der Medien oder direkt zu Datenverlusten führen.

Magnetische Speichermedien sind vor allem äußerst anfällig für Feuchtigkeit. Halten Sie die Medien fern von direkter Sonneneinstrahlung und Heizlüftern. Vermeiden Sie extreme Temperaturunterschiede. Auch Schwebepartikel wie Staub und Zigarettenrauch können die Medien beschädigen.

Bänder unterscheiden sind durch den Einsatz von Schmiermitteln. Bandmedien werden geschmiert geliefert, und neigen nach häufigem Abspielen, wenn die Schmiermittel ihre Wirkung verloren haben, zu Ausfällen. Jedes Band sollte ein paar tausend Mal abgespielt werden können. Bedenken Sie jedoch, dass das Band für jeden Vorgang mehrere Durchläufe macht.

Ein feuer- und rauchbeständiger Safe in einem temperaturgesteuerten Gebäude ist ein idealer Standort für die Medienaufbewahrung. Bewahren Sie die Medien jedoch zumindest in ihren Originalverpackungen im Schrank oder Schreibtisch auf.

So arbeitet Retrospect mit mehreren Backup-Geräten.

Während eines Vorgangs sucht Retrospect verfügbare Backup-Geräte für das passende Medium. Wenn das Medium voll wird oder Retrospect aus einem anderen Grund ein anderes Medium benötigt, sucht es nach verfügbaren Laufwerken. Hier ist es sinnvoll, das von Retrospect erwartete Band in einem Laufwerk bereitzustellen und ein weiteres leeres Band in einem anderen Laufwerk, falls das erste Band sich über Nacht füllt. Die Laufwerke müssen ähnliche Techniken einsetzen, z. B. zwei LTO-Laufwerke.

Retrospect für Macintosh kann mit dem erweiterten Add-on für Advanced Tape Support gleichzeitig auf mehrere Geräten schreiben. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von Retrospect.